Wann braucht ein Kind Einlagen?

Die Antwort auf die Frage, wann ein Kind Einlagen braucht, erfordert den erfahrenen und differenzierten Blick auf das einzelne Kind.

Kinder entwickeln sich im Laufe Ihres Wachstums nicht linear und nicht symmetrisch. Zeitweise „schießen“ die Kinder förmlich „in die Höhe“, zeitweise geht die Entwicklung mehr in die Breite, der Körperbau wird kräftiger, zeitweise ruht das körperliche Wachstum. Dann stehen organische oder seelische und geistige Reifeprozesse im Vordergrund.

Grundsätzlich sollte das Wachstum dadurch behutsam begleitet werden, dass dem heranwachsenden Körper nur soviel Unterstützung gegeben wird, wie er unbedingt benötigt – nicht mehr.

Alle Kinder haben zunächst von Natur aus einen sog. kindlichen Knick-Plattfuß. Das kann nicht anders sein, da der kindliche Fuß noch nicht wie beim Erwachsenen verknöchert ist, sondern überwiegend knorpelige weiche Anteile hat. Dort, wo sich beim Erwachsenen an der Fußinnenseite die sog. Längswölbung der Fußsohle befindet weist die Fußsohle beim Kind ein dickes weiches Fettpolster auf. Dadurch entsteht schon rein optisch der Eindruck des Plattfußes. Tatsächlich ist dieses Fettpolster von der Natur weise eingerichtet, damit der noch nicht verknöcherte Bewegungsapparat gut gedämpft ist. Beobachtet man das Kind dabei, wie es versucht auf Zehenspitzen an den Lichtschalter zu gelangen, kann man sehen, dass sich die gewölbte Fußform muskulär sehr wohl selbstständig aufrichten kann, wenn es das Kind will und braucht.

Für die gesunde Entwicklung des Kindes ist es wichtig, die hochsensiblen Tast- und Greiffunktionen des Fußes ungehindert üben zu können. Daher sollten Kinderschuhe und Einlagen für Kinder besonders leicht und flexibel sein, damit diese komplexen koordinativen Fähigkeiten gelernt werden können.

Erst wenn das Kind muskulär dauerhaft überfordert ist, eine gesunde Haltung zu entwickeln, kann es vorübergehend sinnvoll sein, mit hochwertigen Einlagen das Wachstum zu unterstützen.

Zitat einer Lehrerin, bei der ich sehr viel lernen durfte: 

"Kinderfüße sind wie Leibnitz-Kekse: zum reinbeißen süß!  -  Dann stecken wir sie in dicke klobige Schuhe, bis sie stinken!    Gibt das nicht zu denken?"